Time-out-Klasse in Chur
Sepp (Name geändert) hatte ständig «Stress» mit dem Lehrer, «Arschloch» nannte er ihn, ausgelacht hat er ihn und nachgeäfft. Und Angela hat in den letzten zwei Jahren sieben Mal die Schule gewechselt.
Seit vier Jahren bietet Chur Oberstufenschülern wie Sepp und Angela ein drei- bis fünfmonatiges Time-out an.
«Wie im Sport bedeutet dies auch hier: Sich vergegenwärtigen, wo man steht, und darüber nachdenken, wohin man will», erklärt Heilpädagoge Francesco Bossi, der die Timeout-Klasse leitet. Dabei sei er der Coach und die Schüler seien die Spieler, die zwar auf der Bank sässen, aber noch zur Mannschaft gehörten. «Denn Ziel ist es, sie wieder zu integrieren.»
Wer in Bossis Klasse kommt, hat einen beschwerlichen Weg mit Elterngesprächen, angedrohten Schulverweisen sowie Besuchen beim Schulpsychologen hinter sich. In den meisten Fällen ist das auffälliges Schulverhalten aber bloss Symptom für Probleme, die tiefer liegen – so etwa Gewalt, Drogen, überforderte Eltern. «Die Ursachen sind vielfältig und an keine soziale Schicht oder Nationalität gebunden», sagt Bossi
Das Projekt Time-out scheint Erfolg zu haben: Von den bisher 58 Schülern mussten lediglich fünf in eine Institution weitergewiesen werden. Die Hälfte konnten in die frühere Klasse reintegriert werden, je ein Viertel haben die Klasse gewechselt oder eine Lehre angefangen.
baz-Artikel
Übrigens: Auch der Kanton Basel-Landschaft führt ein Time-out Projekt.
Seit vier Jahren bietet Chur Oberstufenschülern wie Sepp und Angela ein drei- bis fünfmonatiges Time-out an.
«Wie im Sport bedeutet dies auch hier: Sich vergegenwärtigen, wo man steht, und darüber nachdenken, wohin man will», erklärt Heilpädagoge Francesco Bossi, der die Timeout-Klasse leitet. Dabei sei er der Coach und die Schüler seien die Spieler, die zwar auf der Bank sässen, aber noch zur Mannschaft gehörten. «Denn Ziel ist es, sie wieder zu integrieren.»
Wer in Bossis Klasse kommt, hat einen beschwerlichen Weg mit Elterngesprächen, angedrohten Schulverweisen sowie Besuchen beim Schulpsychologen hinter sich. In den meisten Fällen ist das auffälliges Schulverhalten aber bloss Symptom für Probleme, die tiefer liegen – so etwa Gewalt, Drogen, überforderte Eltern. «Die Ursachen sind vielfältig und an keine soziale Schicht oder Nationalität gebunden», sagt Bossi
Das Projekt Time-out scheint Erfolg zu haben: Von den bisher 58 Schülern mussten lediglich fünf in eine Institution weitergewiesen werden. Die Hälfte konnten in die frühere Klasse reintegriert werden, je ein Viertel haben die Klasse gewechselt oder eine Lehre angefangen.
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Übrigens: Auch der Kanton Basel-Landschaft führt ein Time-out Projekt.
baz - 1. Mai, 22:28